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Georeferenzierung


Um die wirtschaftliche Verhältnismäßigkeit für die Arbeiten der Kampfmittelräumung zu wahren, ist im Zuge der vorgeschalteten Erkundungs- und Planungsphase derartiger Maßnahmen eine präzise Positionierung der Auswertungsergebnisse im Erkundungsgebiet geboten. Ziel herbei ist es, eventuelle Verdachtsflächen über georeferenzierte historische Luftbilder räumlich exakt zu verorten und einzugrenzen, um damit die tatsächliche Räumleistung auf das notwendige Maß zu reduzieren.

Sofern die für die Georeferenzierung verwendeten Luftbilder keine geometrischen, produktions- oder reproduktionsbedingten Mängel aufweisen, können photogrammetrische Orientierungsverfahren angewendet werden. Gemäß den Anforderungen der BFR KMR eignen sich folgende Methoden für die Orientierung von Kriegsluftbildern:

  • Aerotriangulation mit Bündelblockausgleich,
  • Räumlicher Rückwärtsschnitt,
  • Direkte Lineare Transformation (DLT).

Als Grundlage für die Georeferenzierung mittels Photogrammetrie bzw. Rektifizierung der historischen Luftbilder werden nach Anforderung der BFR KMR digitale Orthophotos (DOP) der aktuellsten Befliegung sowie ein digitales Höhenmodell DEM (engl. Digital Elevation Model) mit einer maximalen Rasterweite von 25 m der Landesvermessung genutzt.

Die Orientierung der Luftbilder erfolgt über eine Auswahl von topographischen oder baulichen Merkmalen (Passpunkte), welche sich zwischen dem historischen und dem aktuellen Zeitschnitt nicht verändert haben. Die Koordinaten solcher Punkte werden von den aktuellen DOPs (X- und Y-Werte) und den korrespondierenden Höhenwerten des DEM (Z-Wert) abgegriffen. Für die DOP-Berechnung ist es erforderlich, eine ausreichende Anzahl an Passpunkten zu erfassen, um die nach BFR KMR geforderte, maximal zulässige Abweichung der Luftbildorientierung von 3 m zu erreichen.

In der Praxis hat sich gezeigt, dass diese Passpunktverfügbarkeit durch zwischenzeitliche Überprägungen im Erkundungsgebiet zuweilen nicht gegeben ist. Dies hat zur Folge, dass die Referenzierung der Bilder zum einen schwierig und zeitaufwendig ist. Zum anderen kann ein Überschreiten der maximal zulässigen Abweichungen möglicherweise nicht ausgeschlossen werden.

Folgende Abschlussarbeiten zeigen Lösungen auf, wie dieser Problematik unter Anwendung von Aerotriangulation mit Bündelblockausgleich begegnet werden kann:

Haake, Frederic 2015: Qualitätskontrolle von automatisiert generierten 3D-Modellen.- Bachelorarbeit an der Fakultät für Bauingenieurwesen und Geodäsie, Institut für Photogrammetrie und Geoinformation der Leibniz Universität Hannover. 43,2 MB
Wage, Oskar 2015: Untersuchung zur zweidimensionalen Qualitätskontrolle von Bildmosaiken.- Bachelorarbeit, an der Fakultät für Bauingenieurwesen und Geodäsie, Institut für Photogrammetrie und Geoinformation der Leibniz Universität Hannover. 9,15 MB

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