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A-9.3.2 Anforderungen an die Dokumentation Geophysik

1 Geltungsbereich

Dokumentation für die Auswertung und Interpretation geophysikalischer Messungen mit

  • digitaler Messwerterfassung durch passive und aktive Messsonden (z. B. Magnetik, Elektromagnetik, Georadar),
  • auf Testfeldern und anderen Flächen, deren Störkörperinventar ermittelt werden soll
  • sowie punktuell bei Bohrlochsondierungen.

Die Anforderungen an die Dokumentation der Messungen selbst werden in den Technischen Spezifikationen zu folgenden Sondierverfahren beschrieben:

  • TS A-9.3.7 Bohrlochgeoradar
  • TS A-9.3.8 Magnetik, fahrzeuggestützt (digitale Aufnahme)
  • TS A-9.3.9 Magnetik, zu Fuß (digitale Aufnahme)
  • TS A-9.3.10 Zeitbereichselektromagnetik (TDEM), fahrzeuggestützt (digitale Aufnahme)
  • TS A-9.3.11 Zeitbereichselektromagnetik (TDEM), zu Fuß (digitale Aufnahme)
  • TS A-9.3.12 Planung und Ausführung der Bohrlochmagnetik
  • TS A-9.3.14 Georadar


2 Anforderungen

Für die Dokumentation der Auswertung und Interpretation der geophysikalischen Messungen gelten folgende Mindestanforderungen:


2.1 Textteil mit folgenden Inhalten

a)

Einleitung, Veranlassung, Auftrag

b)

Beschreibung räumliche Lage des Messgebietes

c)

Beschreibung des eingesetzten Messverfahrens/der Messverfahren und der eingesetzten Messtechnik

d)

Beschreibung des Positionierungssystems zur Georeferenzierung der aufgenommen Messdaten

e)

Beschreibung des Verfahrens zur geodätischen Vermessung der Untersuchungsflächen, inkl. der Messtechnik

f)

Beschreibung und Dokumentation der Maßnahmen zur Qualitätssicherung bei der Datenaufnahme

g)

Beschreibung Nebenarbeiten

h)

Beschreibung der Durchführung der Arbeiten unter Berücksichtigung der gegebenen Örtlichkeiten

i)

Beschreibung Besonderheiten mit Ort, Datum und Uhrzeit

j)

Darstellung, Interpretation der Messergebnisse:

  • Beschreibung der eingesetzten Auswertungs- und Interpretationssoftware,
  • Beschreibung der Kriterien zur Auswahl der Verdachtspunkte für Kampfmittel auf Basis der magnetischen/zeitbereichselektromagnetischen Anomalienkarten („Picking“),
  • Diskussion und Bewertung der Messergebnisse, Zusammenfassung,

optional:

  • Beschreibung des physikalischen Modells, das bei der Störkörpermodellierung zugrunde gelegt wird,
  • Beschreibung des Modellierungsalgorithmus für die Störkörperberechnung,
  • Beschreibung der Auswahlkriterien für Kampfmittelverdachtspunkte auf Basis aller vorhandenen Informationen wie Anomalienkarten, Störkörpermodellierungsergebnisse, bekannte Störobjekte (Kanaldeckel, Leitungen etc.), Ergebnisse aus der Historisch-genetischen Rekonstruktion (HgR) etc.,
  • Erstellung einer Objektliste mit einer Bewertung der Objekte bzgl. des Kampfmittelverdachts (s. a. Punkt 2.2, Abschnitt c),

k)

Optional: Empfehlungen zum weiteren Vorgehen


2.2 Anlagenteil

a)

Übersichtsplan des Untersuchungsgebietes mit den Messflächen bzw. Messpunkten in geeignetem Maßstab. Als Grundlage können z. B. Katasterkarten, topographische Karten oder georeferenzierte Luftbilder dienen. Dies ist mit dem AG abzustimmen.

b)

Bei flächenhaften Messungen:

  • Farbkodierte Darstellung („Anomalienplots“) der Messergebnisse zu jeder Untersuchungsfläche in geeignetem Maßstab. Die Art der Farbskala ist mit dem AG abzustimmen.

In die Darstellung sind bekannte bzw. sichtbare Störkörper einzuzeichnen (Leitungen, Kanaldeckel etc.).

Optional:

  • Lageplan mit den ausgewerteten/interpretierten Objekten,
  • Objektlisten als Excel-Tabellen (Lagekoordinaten, Tiefe, Gewicht bzw. Volumen etc.).

Bei punktuellen Messungen (Bohrlochsondierungen):

  • Darstellung des Bohrrasters in einem Lageplan,
  • Messwertkurven aus jeder Bohrung in geeigneter Skalierung und geeignetem Maßstab,
  • Kennzeichnung von Anomalien bekannter Störungen in den Sondierungskurven (z. B. Aufschüttungsbereiche, Leitungen).

Optional:

  • Verdachtspunkte für Störkörper (z. B. Bombenblindgänger),
  • Lageplan der Verdachtspunkte projiziert auf die Erdoberfläche mit Tiefenangabe unter GOK in geeignetem Maßstab.

c)

Objektlisten als Excel-Tabellen pro Testfeld bzw. Untersuchungsfläche als Mindestanforderung: Modellierung der Störkörper bzgl. Anzahl, Tiefe, Größe und magnetischem Gewicht. Ferner bei einer Vielzahl von untersuchten Flächen eine zusammenfassende Gesamtdarstellung aller Flächen (Tabelle) mit den Mindestangaben: pro Testfeld/Untersuchungsfläche Flächengröße inkl. Flächenbezeichnung, Sondierverfahren, untersuchte Flächengröße, Störpunktanzahl und -verteilung, durchschnittliche Tiefe, maximale/minimale Tiefe, durchschnittliche magnetische Masse modellierter Störkörper.

d)

Messprotokolle für jede (Teil-)Fläche bzw. Messprotokolle zu den Bohrlochsondierungen

e)

Bautagesberichte

f)

Weitere Unterlagen können je nach Aufgabenstellung zusätzlich gefordert werden.


2.3 Unterlagen, die dem Bericht beizufügen sind

a)

Bericht sowie alle Abbildungen/Anlagen in digitaler Form auf Datenträger (Bericht als PDF- oder Word-Datei, Grafiken in gängigen Grafikformaten (z. B. JPEG, BMP- oder TIFF-Format) in geeignetem Maßstab. Georeferenzierte Rasterdaten (Luftbilder, Messkarten etc.) sind im GeoTIFF-Format oder einem vergleichbaren Format abzugeben, georeferenzierte Vektordaten im SHP- oder DWG-Format oder einem vergleichbaren Format.

b)

Übergabe der original aufgezeichneten Messdaten (Felddatenaufzeichnung) sowie der aufbereiteten und georeferenzierten Messdaten auf Datenträger; Datenformat: XYZ-Datenfile (pro Zeile: X- und Y-Koordinate sowie zugehöriger Messwert Z) als ASCII-Datei oder in einem anderen mit dem AG abgesprochenen Datenformat. Struktur und Inhalt der Dateien sind in einer Textdatei zu beschreiben.

c)

Übergabe der geodätisch eingemessenen Eckpunkte der Messflächen bzw. Bohransatzpunkte auf Datenträger als ASCII-Datei. Struktur und Inhalt der Datei(en) sind in einer Textdatei zu beschreiben.


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